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Mehr Sicherheit für Radfahrer

Wir wollen städtische LKW mit Abbiege-Assistenten ausrüsten. Diese Technik verhindert Unfälle aufgrund des toten Winkels.

Ende Mai überrollte ein Müllwagen in Köln beim Abbiegen einen kleinen Jungen, der mit seinem Fahrrad unterwegs war. Der Siebenjährige kam dabei ums Leben. Eine 31-jährige Frau ist Anfang Juli in Essen von einem Müllwagen überrollt und getötet worden. Diese Unfälle nehmen wir zum Anlass, um technische Abbiege-Assistenten für städtische LKW zu fordern, weil diese solche Abbiegeunfälle nahezu ausschließen würden.

System gegen den Toten Winkel

„Für LKW sind technische Sicherungssysteme, die Unfälle auf Grund des „toten Winkels“ beim Abbiegen verhindern, mittlerweile serienreif“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Arno Jansen. Bei Neufahrzeugen werden sie aber frühestens 2022 zur Pflicht. Solange wollen wir nicht warten. Wir fordern die Nachrüstung der Fahrzeuge der Stadt, sowie der städtischen Unternehmen. Zumindest dort, wo dies mit vertretbarem Aufwand technisch möglich ist.

Deswegen haben wir einen Antrag in den Hauptausschuss eingebracht, der sich mit dem Thema am 13. September befassen wird. Der Neusser SPD-Vorsitzende Sascha Karbowiak erklärt dazu: „Je nach Ausgang der Prüfungen können sich hierdurch auch Anträge für die kommenden Haushaltsberatungen ergeben.“

Gefahr durch Unfälle beim Abbiegen

Nach Angaben des Fahrrad-Clubs ADFC verunglückt durchschnittlich alle 22 Stunden ein Radfahrer auf deutschen Straßen tödlich. Rund 10 Prozent der tödlichen Unfälle sind dabei Abbiegeunfälle, die durch entsprechende Assistenzsystem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätten verhindert werden können.

Veränderte Fahrbahnmarkierungen

Daher greifen wir gleich eine weitere Initiative zur Steigerung der Verkehrssicherheit für Radfahrer auf: Wir fordern, dass die Kreuzungen im Stadtgebiet nach und nach darauf hin untersucht werden, ob durch veränderte Fahrbahnmarkierungen Radfahrer besser vor Abbiegeunfällen geschützt werden können. Dieses „mehr an Sicherheit“ lässt sich schaffen, indem die Haltelinien an Ampeln für PKW etwas zurückverlegt werden. Radfahrer sind dann beim Anfahren für Autos und LKW besser sichtbar.

Zusatzampeln für Radfahrer

„Eine solche Fahrbahnmarkierung ist bei uns in Weckhoven nach einem Unfall bereits an zwei Kreuzungen im Einsatz und sorgt seitdem, ebenso wie am Berliner Platz, für mehr Verkehrssicherheit“, sagt Arno Jansen. Eine weitere technische Einrichtung, die wir geprüft haben möchten: Zusatzampeln für Radfahrer an ausgewählten Kreuzungen. Diese geben dem Radfahrer wenige Sekunden vor den Autos „grün“. Radfahrer können dadurch aus dem toten Winkel herausfahren. Diese Ampeln sind bereits in Münster und in Düsseldorf im Einsatz.

Unterstützung vom ADFC

Unterstützt wird der SPD-Vorstoß durch den Neusser ADFC. Deren Sprecher, Dr. Heribert Adamsky, betont: „So lange zu warten, bis auf internationaler Ebene eine Lösung für mehr Sicherheit beim Abbiegen von LKW vereinbart wird, ist für Millionen von Radfahrer keine Hilfe. Daher wäre es ein gutes Signal, wenn Neuss als ´fahrradfreundliche Stadt´ mit gutem Beispiel vorangeht. Auch die verbesserte Fahrbahnmarkierung und besonders die Zusatzampeln erhöhen die Sicherheit für Radfahrer beträchtlich. Beides begrüßen wir daher ganz ausdrücklich.“

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